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Eritrea – was steckt hinter dem Flüchtlingsstrom?Knapp zehntausend Eritreer und Eritreerinnen reichten 2015 ein Asylgesuch in der Schweiz ein. Eritrea wurde zum wichtigsten Herkunftsland für das hiesige Flüchtlingswesen. In Medien und Politik wird es als Paria gehandelt. Dies hat viel damit zu tun, dass der Staat, der hart für seine Selbstbestimmung gekämpft hat, eine starke Kontrolle ausübt - über seine Bürger wie auch über Information. Anfang Jahr bereiste eine Gruppe Schweizer Politikerinnen und Politiker das Land, um sich selbst ein Bild zu machen, und löste damit harsche Reaktionen aus. Eine differenzierende Diskussion über Eritrea scheint nicht möglich. Für uns ein Grund, einen Blick hinter die Kulissen zu versuchen:Afrika-Bulletin Nr. 164: Eritrea – was steckt hinter dem Flüchtlingsstrom?
Die Schweiz verkennt die Leistung der eritreischen StaatsführungHans-Ulrich Stauffer im Interview:"Laut internationalen Organisationen gibt es in Eritrea keine nennenswerte Korruption. Auch sei Eritrea eines der wenigen Länder, das mehrere der Uno-Milleniumsziele erreicht hat. So beispielsweise bezüglich drastischer Senkung der Kindersterblichkeit, Ausrottung von Polio, Masern und Malaria, dem Zugang zu sauberem Wasser und anderes mehr. Was mir als Besucher auch auffällt: Keine Kriminalität, keine Angst, auch nachts in der Stadt unterwegs zu sein."OnlineReports: Die Schweiz verkennt die Leistung der eritreischen Staatsführung
Eritrea is building 'its own type of political system'Merga Yonas Bula, Deutsche Welle:"Yemane Gebreab is the second most influential person in Eritrea. In an exclusive interview, DW asked him about the large number of Eritreans fleeing the country and Asmara's relations with its foe Ethiopia."Deutsche Welle: Eritrea is building 'its own type of political system'
Eritrea feiert 25 Jahre Unabhängigkeit von Äthiopien„Trotz der fürchterlichen Dürre im vergangenen Jahr, die in manchen Gebieten des Landes, bis zu 90 Prozent Ernteausfällen führte, hungert in Eritrea heute niemand. Warum? In den vergangenen Jahren wurden rund 900 kleine und mittlere Staudämme gebaut, die künstliche Bewässerung von Feldern ermöglichen und die Landwirtschaft unabhängig von der Regenzeit machen. Und nach den Frühwarnungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) 2015 hat die Regierung vorausschauend Nahrungsmittel aufgekauft. Das ist beispiellos für Regierungen am Horn von Afrika, genauso wie der Umgang mit den Bodenschätzen des Landes in der Tat ebenso beispielhaft für andere Entwicklungsländer ist."Spreezeitung: Eritrea feiert 25 Jahre Unabhängigkeit von Äthiopien
Die Schweiz hat ein Eritrea-ProblemVon Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz:„Ausgelöst wurde der Boom vor allem durch den Entscheid der Asylrekurskommission von Ende 2005, wonach Militärdienstverweigerer in Eritrea als politisch verfolgt einzustufen sind und demzufolge Asyl erhalten. Zwar wurde in einer Referendumsabstimmung vom 9. Juni 2013 beschlossen, dass Wehrdienstverweigerung nicht mehr als Asylgrund anerkannt wird. Doch die Schweiz geht in Eritrea von einer Leib und Leben gefährdenden Bestrafung bei Verweigerung aus, so dass Wehrdienstverweigerer weiterhin Asyl erhalten. Und selbst wenn ein ausreichender Asylgrund nicht nachgewiesen werden kann, können Eritreer als vorläufig Aufgenommene auf jeden Fall bleiben."NZZ: Die Schweiz hat ein Eritrea-Problem
Land zwischen Krieg und Frieden: Eritrea – ein vergessener KonfliktVon Pablo J. Loosli, ehemaliger IKRK-Delegierter, Stiftungspräsident der Aktion Lichtblick:„Gegenwärtig bereitet Eritrea eine Volkszählung vor – eine wichtige Grundlage für zukünftige demokratische Prozesse. In allen Regionen sind von der Diaspora finanzierte Frauenzentren am Entstehen. In einem Konferenzsaal in Mendefera liest der Besucher: «Wir kämpfen für Gerechtigkeit und Demokratie»; «Wir kämpfen gegen die Beschneidung von Mädchen»; «Wir kämpfen gegen die Verheiratung von Kindern (Mädchen unter achtzehn Jahren)». Das sind Beispiele, die zeigen, dass Eritrea eigenständig Ansätze zur Demokratisierung hervorgebracht hat. Um die positiven Entwicklungen fortführen zu können, ist das Land auf nationale und regionale Stabilität sowie auf Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen. Der niederschmetternde und einseitige Kommissionsbericht indes destabilisiert die eritreische Regierung und torpediert ihre löblichen Anstrengungen – ganz zur Freude regionaler Widersacher."NZZ: Land zwischen Krieg und Frieden Eritrea – ein vergessener Konflikt
Heim nach EritreaVon Alex Reichmuth, Die Weltwoche:„Wie soll sich die Schweiz angesichts des Zustroms an Eritreern verhalten? Wichtig sei, Eritrea aus der internationalen Isolation zu holen, sagt Müller. «Die Schweiz sollte diplomatische Beziehungen mit dem Land aufbauen und wenn möglich den wirtschaftlichen Aufbau fördern.» Ideal wäre, wenn Jobs geschaffen werden könnten, die Rückkehrern zur Verfügung stünden.“Die Weltwoche: Heim nach Eritrea
Hintergründe zu Eritrea und der Flucht-/Migrationsbewegung von EritrernVon Tanja R.b Müller, Dozentin für Internationale Entwicklung (Universität Manchester):„Im Büro von Amnesty International (...) in Tel Aviv war ich zu meinem Besuch 2011 in Eritrea befragt worden. Als ich von dem widersprüchlichen Bild berichtete, das ich vor Ort vorfand, und auch davon erzählte, dass zu meinem Erstaunen Leute überall sehr interessiert waren an kritischen politischen Diskussionen, sagte der/die für Eritreer zuständige MitarbeiterIn in Israel: “Wir wollen nicht wirklich hören, dass die Situation nicht durchgehend schlecht ist. Unsere Kampagne ist darauf aufgebaut, das Bild von einer 100 % unterdrückerischen Regierung zu zeichnen”. (…)"Tod im Mittelmeer und das Bild Eritreas: Ein Blick hinter die choreografierte Darstellung totaler Unterdrückung (Deutsch)
Dänischer Bericht zu EritreaEine westliche Botschaft (S. 42):„(…) The embassy (B) emphasized that Eritrea has fallen victim to a massive propaganda campaign from other countries, especially Ethiopia and its allies, as well as from the Diaspora and Eritrean asylum seekers. Human rights reports from international NGOs either lack knowledge of Eritrea or they are part of the propaganda against the country. The human rights situation in Eritrea is not as bad as it has been described. It was added that reports from Human Rights Watch and Amnesty International are mostly based on sources outside of Eritrea, especially parts of the Diaspora including asylum seekers and refugees. It was reiterated by the Western embassy (B) that only very few Eritreans have genuine reasons for claiming political asylum abroad. If the Western European countries do not halt its policies of granting asylum automatically to more or less all Eritrean asylum seekers they will see a steady increase in the number of Eritreans coming to Europe. When Eritreans hear that their sisters and brothers are being granted asylum in Europe they will soon decide to go as well, and Europe will see a huge increase of Eritrean asylum seekers in the time to come. (…)"Eritrea – Drivers and Root Causes of Emigration, National Service and the Possibility of Return (Englisch)
Interview mit dem Präsidentenberater Yemane Gebreab vom 22. August 2015Zum ersten Mal seit langem gibt es in einer deutschsprachigen Zeitung ein Interview, dass Einblick gibt in die Haltung Eritreas:Zeit Online
Die folgende Stellungnahme zum Bericht des UN-Menschenrechtsrates (8. Juni 2015) wurde für eine Diskussion im House of Lords (18. Juni 2015) verfasstAsmerom Legesse, Professor (Asmara):Critique Of The Human Rights Commission On Eritrea (Originalversion) Hintergründe warum sie nicht vorgetragen werden konnte:Closing the Doors of the House of Lords on Eritrea’s Constructive Engagement
Errungenschaften und Zukunftsperspektiven aus der Sicht des südafrikanischen BotschaftersIqbal Jhazbhay, seit 2012 Botschafter Südafrikas in Asmara (Eritrea):„The country’s national development programme has made impressive gains, particularly in increasing educational opportunities for the youth and for women. But part of the problem this young nation faces is that most of its economically active population is in uniform. Eritrea keeps its young men in the army to fend off aggression from Ethiopia. Despite it being 11 years since the Ethiopian-Eritrean border commission ruling, the international community does not appear to have the will or the appetite to push Ethiopia to implement the ruling – and so border skirmishes continue. This has sent the wrong message to belligerents in the Horn of Africa, who use the continued border tensions between Eritrea and it’s much larger, more militarised neighbour to stoke up regional tensions and carry out acts of cross-border terror. Despite this, Eritrea is one of the few African states to meet the millennium development goals in maternal health, child mortality, and the reduction of malaria, TB and HIV infections."Eritrea brings life to the horn
Differenzierte Sicht auf die Geschichte und Entwicklung EritreasAfrica Research Institute:Princes’ Progress: Reconstruction and authority in Eritrea and Rwanda
Die Menschenrechtssituation im Kontext der Geschichte EritreasE-SMART (Bewegung zur Aufhebung der ungerechtfertigten UN-Sanktionen gegen Eritrea):Human Rights and Eritrea’s Reality: Context is Everything
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